Hypertonie (Bluthochdruck)

Die Hypertonie (Bluthochdruck) stellt eine recht häufige ´Erkrankung´ dar.

Aber was genau ist eine Hypertonie und wie entsteht sie?

Eine Hypertonie ist definiert durch einen erhöhten Blutdruck in den Arterien.

Es werden 2 Formen der Hypertonie unterschieden:

  1. Primäre (essentielle) Hypertonie (ca. 80-85% der Fälle)
  2. Sekundäre Hypertonie (ca. 15-20% der Fälle)

 

Primäre (essentielle) Hypertonie

 

Hier ist der eigentliche Grund für den hohen Blutdruck nicht bekannt. Deshalb müßen zuerst die Ursachen der sekundären Hypertonie ausgeschloßen werden. Erst dann kann die Diagnose einer primären Hypertonie gestellt werden.

Jedoch fallen unter die primäre Hypertonie auch physiologische Ursachen, z.B. Übergewicht, Dauer-Stress, Rauchen, erhöhter Kochsalzgenuß.

 

Wieso kann Übergewicht zu einer Hypertonie führen?

Um so mehr Fettgewebe angelagert wird um so mehr Blut wird zur Versorgung dieser Gewebe benötigt, da auch Fettgewebe von Gefäßsystem durchzogen ist und versorgt werden muß. Als groben Richtwert kann man sagen, daß 10 kg zusätzliches Körpermasse zu einer Volumenvermehrung von 1 l Blut führt. Befindet sich mehr Blut im Gefäßsystem steigt der Druck darin an.

 

 

 

 

 

 

Warum kann Dauer-Streß zu Hypertonie führen?

Wenn jemand unter negativem Dauer-Streß steht ist sein sympathisches Nervensystem in höherem Maße aktiv. Dieses reguliert viele unbewußte Funktionen des Körpers wie z.B. Verdauung, Herzrythmus, Pupillengröße, Schweißbildung usw. Unter diese unbewußte Regulation fallen auch der Durchmesser der kleinsten Gefäße und die vom Herzen ausgeworfene Blutmenge.

Zusätzlich ist der Sympathikus auch mit einem Hormonregelkreis gekoppelt, welches ebenfalls die Gefäße verengt und die Blutmenge in den Gefäßen erhöht (durch vermehrte Rückresorption von Flüssigkeit in der Niere).

Somit entsteht durch die gesteigerte Blutmenge und die gleichzeitige Engstellung der kleinsten Gefäße ein erhöhter Blutdruck.

 

Sekundäre Hypertonie

 

Zu einer sekundären Hypertonie kommt es aufgrund organischer oder anderer feststellbarer Ursachen. D.h. eine andere Erkrankung ist für den Blutdruckanstieg verantwortlich.

Da bestimmte Organe einen besonderen Einfluß auf den Blutdruck haben kann gerade bei deren pathologischen Veränderungen der Blutdruck ansteigen.

Dazu zählen z.B.:

  • Gefäßerkrankungen
  • Nierenerkrankungen
  • Erkrankungen des Hormonsystems
  • Tumore

 

Wieso können Gefäßerkrankungen zu einer Hyptertonie führen?

Der Blutdruck im Gefäßsystem wird über 3 Mechanismen reguliert.

  1. die Kraft mit der das Herz das Blut in das Gefäßsystem auswirft
  2. der Durchmesser der Blutgefäße
  3. die Blutmenge in den Blutgefäßen

Gefäßerkrankungen, wie z.B. die Arteriosklerose führen zu einer Verhärtung und Verdickung der arteriellen Gefäßwände. Dies wiederum führt dazu, daß die Elastizität der Arterien wegfällt, wodurch Blutdruckschwankungen nicht mehr reguliert werden können. Somit führen ein geringerer Durchmesser und unelastischere Arterienwände dazu, daß das vom Herzen ausgeworfene Blut (obwohl es durch die gleiche Kraft von der Herzkammer ausgeworfen wird) im arteriellen Gefäßsystem einen höheren Druck verursacht.

 

Wieso können Nierenerkrankungen zu einer Hypertonie führen?

Die Niere ist eines der Organe im Körper, welches den Wasserhaushalt, bzw. Blutdruck reguliert. Die Niere misst in ihren Gefäßen das Volumen, bzw. den Druck, mit dem das Blut hindurchgepumpt wird. Sinkt oder steigt dieser Blutdruckwert unter oder über einen bestimmten Wert schüttet die Niere ein Hormon aus, wodurch die Rückresorption von ausfiltrierter Flüssigkeit in der Niere entweder gehemmt oder verstärkt wird.

D.h. die Niere ist an der Regulation des Blutdruckes dahingehend beteiligt, daß sie die Menge des Blutes in den Blutgefäßen beeinflußt.

Sind nun in den Nieren z.B. die Gefäße, welche die Blutdruckmessung durchführen, geschädigt, z.B. bei einer Mikroangiopathie (d.h. einer Verhärtung der kleinen arteriellen Gefäße in der Niere durch Diabetes mellitus), dann wird fälschlicherweise von der Niere wahrgenommen, daß zu wenig Blut durch diese Gefäße in die Niere gelangt, wodurch ein angeblicher Mangel an Blut im Gefäßsystem festgestellt wird. Nun schüttet die Niere ein Hormon aus, welches dies dahingehend regulieren soll, daß vermehrt Flüssigkeit aus den Nieren in die Blutgefäße rückresorbiert wird. Dadurch steigt dann der Blutdruck an.

 

Dies sind natürlich nur einige Beispiele wie eine Hypertonie entstehen kann. Jedoch gehören diese Beispiele mit zu den häufigsten Ursachen bzw. Faktoren, welche zu einer Hypertonie führen können.


Behandlung

 

Schulmedizinisch:

Diese ist abhängig von der zugrundeliegenden Ursache. Da, wie oben erklärt, verschiedene Ursachen zur Hypertonie führen können muß erst festgestellt werden was die Hypertonie verursacht, um dann anhand der Ursache zu entscheiden, was für eine Reduktion der Hypertonie sinnvoll und notwendig ist, u.a.

  • bei Übergewicht ist natürlich eine Gewichtreduktion anzuraten, da diese zu einer Reduktion des Blutvolumens führt und somit die Hypertonie ursächlich angegangen wird
  • bei Dauer-Streß ist natürlich dafür zu sorgen, daß der Streß minimiert bzw. vermieden wird und gleichzeitig Entspannungsmethoden erlernt und angewendet werden
  • bei Arteriosklerose ist natürlich die Ernährung zu ändern, genügend Bewegung bzw. Sport wichtig und bei Rauchern die Raucherentwöhnung unbedingt zu empfehlen

Sind organische Erkrankungen ursächlich, wird die Hypertonie medikamentös behandelt. Hierzu gibt es verschiedene Medikamente, welche natürlich hauptsächlich an den Organen ansetzen, die eine Hypertonie verursachen können. Dies sind die Niere und das Herz.

 

Häufig verschriebene Wirkstoffe:

ACE-Hemmer:Hemmt die Aktivierung von Hormonen, welche an der Verengung der kleinsten Blutgefäße und der

                        Rückresorption von Flüssigkeit in den Nieren beteiligt sind. Dadurch wird der Widerstand in den

                        Arterien verringert und gleichzeitig das Blutvolumen vermindert.

Calciumantagonisten:Unter anderem ist Calcium an der Erregungsleitung, d.h. dem Zusammenziehen von

                                    Muskelzellen (Herz und Gefäße) beteiligt. Calciumantagonisten blockieren Calciumkanäle an

                                    Zellwänden, wodurch Muskelkontraktionen abgeschwächt werden. Somit wird der Auswurf,

                                    d.h. das Zusammenziehen des Herzmuskels vermindert, was zu einem geringeren Druck des

                                    vom Herzen ausgeworfenen Blutes führt. Gleichzeitig wird eine Verengung der arteriellen 

                                    Gefäße vermindert, was den Widerstand in den arteriellen Gefäßen senkt. Beides bewirkt   

                                    eine Senkung des Blutdruckes.

 

Natürlich gibt es noch andere Wirkstoffe, welche in der Schulmedizin zur Behandlung der Hypertonie verschrieben werden.

 

Homöopathisch, bzw. mit Ohrakupressur:

Wie in der Schulmedizin auch, muß überprüft werden ob eine organische Ursache für die Hypertonie zugrunde liegt. Diese wird in die Behandlung ebenfalls mit einbezogen, bzw. ist evtl. auch ausschlaggebend, um festzulegen wie und ob die Hypertonie behandelt wird/werden kann.

Natürlich sind

  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Dauer-Streß

als auslösende Ursachen mit den o.g. Möglichkeiten anzugehen.

Auf der anderen Seite muß natürlich geschaut werden, warum nicht alle Menschen, welche im Dauer-Streß sind oder Rauchen eine Hypertonie bekommen. Gerade hier ist gut zu erkennen, daß individuelle Faktoren eine große Rolle spielen und somit eine Behandlung immer den Patienten als Individuum mit besonderen, individuellen und charakteristischen Eigenheiten erfassen muß und auch darüber eine Behandlung stattfinden sollte.

Deshalb ist es auch nicht möglich alle an Hypertonie leidenden Patienten mit dem gleichen homöopathischen Mittel X zu behandeln.

Erst über eine ausführliche Anamnese und der individuellen persönlichen Betrachtung der Krankengeschichte des Patienten wird eine Behandlung nach den Regeln der Klassischen Homöopathie möglich.

Genauso wird bei der Behandlung der Hypertonie durch die Ohrakupressur der Zustand des Patient individuell betrachtet und erst durch ein gezieltes auffinden der richtigen Ohrpunkte kann dann eine Hypertonie gezielt behandelt werden.


 

Bildquelle: Pixabay