Eine Erhöhung der Körpertemperatur über den durchschnittlichen normalen Wert wird als Fieber bezeichnet.
Daraus ergibt sich dann als erstes die Frage nach der durchschnittlichen normalen Höhe der Körpertemperatur.
Schon der Ort der Messung, also rektal (über den Anus), oral (im Mund), am Ohr oder unter der Achsel, zeigt leichte Abweichungen in der Höhe der Körpertemperatur. Dies entsteht durch die Nähe, bzw. die Entfernung, vom Körperkern (desto zentraler, also z.B. rektal, um so höher).
Eine normale Körpertemperatur läge rektal gemessen zw. 36,6 und 37,1 °C.
Die Körpertemperatur ist vom Tagesverlauf abhängig und liegt deshalb im durchschnittlichen Wert
-
morgens bei 36,6°C (Zeitpunkt des tiefsten Wertes)
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abends gg. 18 Uhr bei durchschnittlich 37,1°C (Zeitpunkt des höchsten Wertes).
Temperaturzentrum
Die Körpertemperatur wird sehr zentral vom Gehirn (Hypothalamus) reguliert.
Jedoch kann dieses Temperaturzentrum durch bestimmte Stoffe manipuliert und so zu einer Erhöhung der Körpertemperatur (Fieber) gebracht werden. Bei diesen Stoffen, welche das Temperaturzentrum beeinflussen können, handelt es sich um
- vom körpereigenen Immunsystem abgegebene Botenstoffe
- Stoffe, welche von Bakterien abgegeben werden
- Zerfallsprodukte von zerstörten Bakterien, Mikroorganismen oder Viren
Diese werden Pyrogene, d.h. fiebererzeugende Stoffe, genannt.
Temperaturbesonderheit weiblicher Organismus
Desweiteren ist die Körpertemperatur bei der Frau noch Abhängig von den Hormonen, welche ihren monatlichen Menstruationszyklus regulieren. D.h. es gibt eine Temperaturdifferenz zwischen der Körpertemperatur in der 1. Zyklushälfte (also bis zum Eisprung) und der 2. Zyklushälfte. Die Differenz beträgt zw. 0,4 - 0,6 °C. Sobald also der Eisprung stattgefunden hat steigt die Körpertemperatur bei der Frau nach 1-2 Tagen leicht an.
Diese Temperaturdifferenz zwischen den 2 Zyklushälften kann auch dazu genommen werden um den Zeitpunkt des Eisprungs, d.h. der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage der Frau zu bestimmen. Jedoch birgt diese Methode der Empfängnisverhütung einige Risiken.
Fakten Rund um´s Fieber
Das Fieber kann anhand verschiedener Werte unterschieden werden:
Temperaturhöhe
- subfebrile Temperatur: zw. 37,4 - 37,9 °C
- mäßiges Fieber: zw. 38 - 38,9 °C
- hohes Fieber: zw. 39 - 40,4 °C
- sehr hohes Fieber: ab 40,5 °C
Fieber über 41 °C ist eine Rarität.
Fieberverlauf
Fieber kann sich im Zeitverlauf verändern, d.h. im Tagesverlauf, aber auch im Vergleich aufeinanderfolgender Tage.
Nun können mit dem Fieber oder der fieberhaften Erkrankungen begleitend bestimmte Phänomene auftreten. Dazu gehören
- Kältegefühl mit evtl. Schüttelfrost
- extremes Hitzegefühl mit Schweißausbrüchen
Diese beiden Begleiterscheinungen zum Fieber sind durch pathophysiologische Funktionsweise der Krankheit (hier Fieber) erklärbar.
Kältegefühl mit evtl. Schüttelfrost:
Wird durch fiebererzeugende Stoffe der Sollwert im Temperaturzentrum des Gehirns verstellt, d.h. möchte das Temperaturzentrum nicht mehr eine Körpertemperatur von 36, 8 °C sondern von z.B 39 °C haben und ergibt die Messungen an Haut und Blut, daß die Körpertemperatur zu niedrig ist, passieren 2 Dinge:
- enststeht ein Gefühl von Kälte (da ja der Körper tatsächlich kälter ist als vom Temperaturzentrum gewollt)
- kann ein Schüttelfrost (Zittern) entstehen, da der Körper durch schnelle Muskelbewegungen (wodurch Wärme in den Muskeln erzeugt wird) die Körper-temperatur zu erhöhen versucht
Hitzegefühl mit Schweißausbruch:
Nun kommt es umgekehrt am Ende des Fiebers oder auch beim Absinken des Fiebers im Verlauf einer Erkrankung wiederrum zu einer Sollwertverstellung im Temperaturzentrum des Gehirns. Diesmal aber nach unten. Das Temperaturzentrum empfindet dann die gemessene Körpertemperatur als zu hoch und es entsteht ein Hitzegefühl.
Gleichzeitig möchte der Körper die Körpertemperatur senken. Dazu beginnt dieser zu schwitzen, da über den Schweiß auf der Haut ein kühlender, d.h. Wärme vom Körper entziehender, Effekt ensteht.
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