Kopfschmerzen - Arten

Kopfschmerz ist eigentlich eher ein Symptom, als eine Krankheit.

Über eine genaue Beschreibung können Krankheitsbilder, bzw. ursächliche Erkrankungen diagnostiziert werden. Manchmal jedoch sind die Diagnosen nicht so eindeutig zu stellen.

 

Mögliche Arten und Differenzierungen

 

Hier sollen nicht alle Möglichkeiten, bzw. Diagnosen, für Kopfschmerz beschrieben werden. Ziel ist nur die häufigsten primären Kopfschmerzarten vorzustellen.

 

Spannungskopfschmerzen

Hierbei handelt es sich um den am häufigsten vorkommenden Kopfschmerz.

Die häufigsten ursächlichen Auslöser sind Blockaden im Halswirbelsäulen- oder oberen Brustwirbelsäulenbereich.

Der Schmerz ist dumpf-drückend und besonders im Genick-Hinterkopfbereich sehr stark. Jedoch strahlt er von dort in die Kopfseiten, bzw. die Stirn. Deshalb beschreiben die Betroffenen den Schmerz oft z.B. als "Band, welches um den Kopf gewickelt ist", "als ob der Kopf in einem Schraubstock steckt". Bei vielen kann er aber auch nur einseitig auftreten.

Der Schmerz beginnt bei den meisten Betroffenen morgens beim Erwachen um dann mit dem Tagesverlauf mehr oder weniger vollständig zu verschwinden. Dies weißt auch auf eine Besonderheit dieses Kopfschmerzes hin. Denn es gibt eine wesentliche Besserung durch Bewegung und eine Schmerzverstärkung in der Ruhe. Da wir uns im Tagesverlauf mehr bewegen, also eine Lockerung der Blockaden auftritt, dürfte dies die Verbesserung der Schmerzen erklären.

 

Verstärkt oder ausgelöst werden kann der Kopfschmerz durch Gefühlserregungen, Nikotin- und Alkohlabusus. Jedoch sind dies nur Verstärker, die Ursache dürfte fast immer, wie schon oben erwähnt Blockaden in der Wirbelsäule (Hals oder obere Brustwirbelsäule) sein.

Begleitend treten oft Schlafstörungen und Schwindel auf.

Zur Unterscheidung gegenüber anderen Kopfschmerzarten ist auffällig, daß es i.d.R. keine Begleiterscheinungen, wie z.B. Übelkeit gibt. Desweiteren wird der Kopfschmerz nicht durch körperliche Anstrengung oder Licht usw. verstärkt, bwz. ausgelöst. Auch der pulsierende Schmerz, wie er bei vielen Kopfschmerzarten auftritt, fehlt.

Ein Spannungskopfschmerz kann in eine Migräne übergehen oder abwechselnd mit einer Migräne auftreten.

 


Migräne

Ca. 10 % der Bevölkerung in Deutschland leidet unter Migräne. Ca. 18 % aller Frauen und ca. 6 % aller Männer betroffen.

Eine Migräne wird meist im Alter zw. dem 25. und 45. Lebensjahr festgestellt, jedoch kann eine Migräne schon im Kindesalter beginnen.

Man nimmt heutzutage an, daß die Ursache für eine Erkrankung an Migräne angeboren ist und es darüber zu einem Ungleichgewicht unter Stoffen (Serotonin, Dopamin) kommt, welche für die Reizweiterleitung im Nervensystem (Gehirn), wichtig sind.

Man vermutet, daß bestimmte Nervenkerne eines Hirnerven (N. trigeminus), eine Migräne verursachen.

U.a. werden über den Trigeminusnerv auch die Arterien im Gehirn gesteuert. Somit erhalten die Arterien im Gehirn Befehle über den Trigeminusnerv. Man nimmt nun an, daß dieser bei einem Migräneanfall fälschlicherweise den Befehl zur Engstellung der Arterien im Gehirn gibt. Dies führt zu weiteren Reaktionen an deren Ende u.a. ein Flüssigkeitsaustritt aus bestimmten Hirnaterien in das umliegende Gehirn kommt, welcher Schuld an den heftigen Schmerzen ist.

Bei vielen kündigt sich eine Migräne mit Vorboten an. Diese können sein: Reizbarkeit, Stuhlveränderungen, muskuläre Schwäche oder allgemeines Unwohlsein.

Direkt vor dem Beginn der Schmerzen können u.a. Seh- und Sensiblitätsstörungen, Lähmungen oder Sprachstörungen auftreten. Diese läuten dann die Migräne ein.

Danach tritt dann der typische Migränekopfschmerz auf, der einseitig und klopfend ist.

Begleitend dazu kann es zu Übelkeit, Überempfindlichkeit gegenüber sensorischen Reizen (Licht, Geräusche, Gerüche), Schwindel, Durchfälle kommen.

Die Anfälle dauern bei manchen Betroffenen nur einige Stunden und bei anderen bis zu 1-2 Tage.

Die Migräne beginnt meist morgens beim Erwachen. Genauso verschwindet er oft auch wieder zu dieser Zeit.

Mögliche Auslöser bei einer Migräne können sein:

  • Menses
  • negativer Streß
  • Wetterwechsel
  • grelles Licht
  • Schlafmangel
  • Hunger
  • Alkohol
  • Nahrungsmittel, z.B. Käse, Gewürze

Eine Migräne kann aber trotz dieser sehr speziellen Symptome und dem typischen Verlauf nur bei 2/3 der Betroffenen eindeutig diagnostiziert werden. Denn natürlich gibt es auch weniger heftige Migräneverläufe oder Migräne, welche evtl. nicht so klar beschrieben werden kann oder Migräne, bei welcher die Symptome eines Spannungskopfschmerzes vorzuliegen scheint (z.B. ganzer Kopf betroffen und bandartig um den Kopf gehend).

 

Clusterkopfschmerz

Diese Kopfschmerzform betrifft nur 0,1 % der Bevölkerung und hier hauptsächlich Männer.

Die meisten Betroffenen sind Raucher (80 % der Betroffenen).

Der Clusterkopfschmerz beginnt ohne Vorboten und meist um den Bereich des Auges oder auch mal an der Schläfe. Der Schmerz ist äußerst heftig. Er fühlt sich an, als ob ein glühendes Messer in Auge oder Schläfe getrieben wird. Schon nach einigen Minuten ist er am schlimmsten (die Migräne dagegen erreicht den schlimmsten Punkt erst nach Stunden).

Der Clusterkopfschmerz tritt immer nur einseitig auf. Gleichzeitig und gleichseitig ist das Auge mitbetroffen. Es ist gerötet, tränt, das Augenlid hängt herab und die Pupille ist eng gestellt. Zusätzlich ist die Nase einseitig verstopft. Trotzdem kann dieses verstopfte Nasenloch laufen.

Die Betroffenen sind während des Anfalles meist unruhig (Gegensatz zu Migräne).

Die Anfälle treten meist im Frühjahr oder Herbst auf. Wenn sie auftreten, dann täglich, wobei es sogar mehrmals täglich zu Anfällen kommen kann. Nach 2 bis 3 Monaten verschwinden sie für die Dauer von 1 bis 2 Jahre wieder. Jedoch gibt es auch chronische Formen, welche nicht diese Periodizität aufweisen.

Die Schmerzen beginnen häufig nachts. Meist 2 Stunden nach dem Einschalfen.

Er dauert meist 45 Minuten (manchmal auch bis 2 Stunden).

Nach dem Anfall sind die meisten Betroffenen erschöpft und depressiv.

 

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