Erkältung (grippaler Infekt)

Pünktlich zur kalten Jahreszeit beginnt wieder das vermehrte Auftreten von grippalen Infekten (=Erkältungen). Es "trifft" nicht jeden, aber dafür meist immer wieder dieselben.

Daran kann man gut erkennen, daß eine gewisse "Veranlagung" bei bestimmten Personen vorliegt. Jedoch handelt es sich nicht wirklich um eine Veranlagung, sondern eher um eine konstitutionelle Schwäche des Immunsystems. Diese kann oft mit einer konstitutionellen homöopathischen Behandlung positiv beeinflußt werden.

Besonders häufig "erwischen" grippale Infekte Kinder. Dies hat dann nicht unbedingt mit einer konstiutionellen Schwäche zu tun, sondern mit dem Aufbau eines intakten und kampferprobten Immunsystems. Dieses muß wachsen und sich entwickeln und dies geschieht nur über regelmäßige Auseinandersetzungen mit verschiedensten Krankheitserregern. Sollten die Infekte aber

  • immer schwer verlaufen
  • über das normale Maß auftreten
  • sich übermäßig lange hinziehen

dann sollte auch hier die Konstitution der lieben Kleinen genauer betrachtet und bei Bedarf homöopathisch unterstützt, bzw. angeregt werden.


Fakten

 

Grippale Infekte werden meist (ca. 90%) durch Viren in den oberen Atemwegen (Schleimhaut von Nase, Rachen/Hals und Bronchien) verursacht.

Da diese durch diese Eintrittspforten in den Organismus gelangen und das Immunsystem in diesen Bereichen stark ausgebildet und aktiv ist kann der grippale Infekt meist hauptsächlich in dieser Körperregion gehalten werden.

 

Viren sind kleinste infektiöse Partikel, welche, sobald sie einen Organismus befallen haben, in dessen Körperzellen eindringen und sich dort vermehren. Dadurch, daß sie sich in körpereigenen Zellen aufhalten, können Antibiotika diese nicht zerstören. Antibiotika wirken nur gg. Bakterien, welche eine eigene Zellwand haben. Deshalb ist die Gabe von Antibiotika bei einer viralen Erkältung sinnlos und unnötig.

Lediglich wenn eine Superinfektion (auf eine virale Infektion "aufspringende" bakterielle Infektion) oder eine begleitende bakterielle Infektion (z.B. des Mittelohres) besteht kann eine Antibiotikagabe sinnvoll sein.

Das Ziel der Viren ist sich in den Zellen des befallenen Organismus zu vermehren und so weitere Körperzellen befallen zu können, sich also weiter im Organismus auszubreiten.

 

Auch wenn Antibiotika nicht in der Lage sind die Viren zu bekämpfen, hat unser Immunsystem die Möglichkeit dazu. Unser Immunsystem ist ein hocheffektives und hochkomplexes Abwehrsystem, daß auf solche Invasionen vorbereitet ist und auch seine Arbeit, wenn gelassen, bestmöglich erledigt.

 


Sollte ein Immunsystem konstitutionell geschwächt sein kommt es gehäuft zu grippalen Infekten. Ein gut arbeitendes und gesundes Immunsystem sorgt bei vielen Menschen dafür, daß der eigentliche Befall mit Viren erst gar nicht bemerkt wird, da das Immunsystem schon zum Zeitpunkt der für uns noch nicht wahrnehmbaren reellen Infektion die Viren abtötet. Deshalb entstehen dann keine Erkältungssymptome. Unbemerkt im Hintergrund wehrt das Immunsystem den Angriff einfach ab.

 

Der eigentliche Zeitpunkt des ersten Kontaktes/Eindringens von Viren in den Körper bis zu dem Zeitpunkt, wenn der Betroffene erste Krankheitssymptome bemerkt, beträgt zw. 2 bis 8 Tage. Diese Zeitspanne wird Inkubationszeit genannt.

Ablauf eines grippalen Infekts

 

Personen, welche ein sehr gutes, intaktes Immunsystem haben bemer-ken diesen Befall gar nicht, da das Immunsystem innerhalb dieser Zeit (also bevor Krankheitssymptome auftreten) die Viren abgetötet hat.

 

12 Stunden nachdem sich jemand infiziert hat beginnt dieser andere damit anzustecken.

Da der Betroffene jedoch frühestens 48 Stunden nachdem er infiziert wurde Symptome produziert ist er schon mind. 36 Stunden (ohne daß er selbst oder andere dies bemerken) ansteckend. Der Erkrankte ist so lange für andere ansteckend so lange er Krankheitssymptome produziert, also bis zu 15 Tage.

Bei einem grippalen Infekt handelt es sich um eine leichtere Erkrankung. Nicht verwechselt werden darf sie mit der echten Grippe. Diese verläuft schwer und hat einen heftigeren Verlauf.

 

Zur Unterscheidung kann man grob sagen, daß die echte Grippe u.a. gekennzeichnet ist durch

  • einen schnellen, heftigen Beginn
  • ein schnell ansteigendes Fieber
  • eine schwere allgemeine Abgeschlagenheit/ Krank-heitsgefühl
  • evtl. gleichzeitig auftreten- de Übelkeit, Erbrechen und Diarrhöe

Gemeinsam haben beide Erkran-kungen den Befall der oberen Atemwege.



Bildquelle: Pixabay