Homöopathie -  wer´s glaubt wird selig. Wirklich ?

Es gibt keine alternative Behandlungsmethode, welche zurzeit kontroverser diskutiert und betrachtet wird.

Es wird besonders gerne versucht über die bisher nicht wissenschaftlich nachweisbare Wirkweise von homöopathischen Arzneimitteln zu argumentieren, daß Homöopathie nicht wirkt. Doch wieso begeben sich dann noch so viele Kranke in eine homöopathische Behandlung?

 

Warum begeben sich Patienten in eine homöopathische Behandlung?

 

Aktuell wird vermehrt auf die Gefahren einer homöopathischen Behandlung hingewiesen. Eine vermeintliche Gefahr für die Gesundheit der Patienten, welche sich in homöopathische Behandlung begeben.

 

Wie sieht nun aber die Realität aus? Wer sind die Patienten, die sich homöopathisch behandeln lassen wollen?

Die meisten Patienten, welche sich in eine homöopathische Behandlung begeben, haben eine langjährige schulmedizinische Behandlung hinter sich. Diese hat dann in der Regel für diese Patienten kein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht. Deshalb suchen sie eine alternative Behandlungsmethode, wobei dann der Homöopathie oft eine Chance gegeben wird.

Das bedeutet, diese Patienten wurden schulmedizinisch komplett untersucht, worüber auch eine Diagnose gestellt wurde (wenn möglich). Des Weiteren wurden, bzw. werden diese Patienten mit schulmedizinische Medikamente behandelt oder es wurden operative Verfahren durchgeführt. Für diese Patienten meist mit unbefriedigendem Erfolg oder mit belastenden Nebenwirkungen, was deshalb keine dauerhafte Lösung für sie darstellt.

Somit ist ein Großteil der Patienten, die sich das erste Mal in eine homöopathische Behandlung begeben schulmedizinisch "durchbehandelt". Auf diesem Weg kann ihnen meist nicht mehr weiter geholfen werden. Sollten sie also zu ihrem eigenen Schutz davon abgehalten werden eine homöopathische Behandlung in Anspruch zu nehmen? Sollten sie sich einfach ihrem Schicksal ergeben und lieber keine alternative Behandlung erfahren, da ja zuerst wissenschaftlich bewiesen werden muß, ob diese Behandlungsmethode wirkt?

 

Natürlich gibt es auch viele Patienten, welche sich von vornherein lieber einer alternativen Behandlungsmethode zuwenden und sich deshalb direkt bei Beschwerden in eine homöopathische Behandlung begeben. Sie informieren sich meist ausführlich vor Behandlungsbeginn über die Homöopathie und treffen die Entscheidung für diese Behandlungsmethode bewusst als Alternative oder oft auch nur zusätzlich. Denn eine schulmedizinische und eine homöopathische Behandlung müßen sich nicht grundsätzlich ausschließen.

 

Hinzu kommen Patienten, welche mit einer homöopathischen Behandlung gute Erfahrungen gemacht haben und die auf jeden Fall weiter homöopathisch behandelt werden wollen. Müßte man ihnen auch "helfen" und ihnen verbieten diese Behandlungsmethode in Anspruch zu nehmen?

Die vermeintliche Gefahr aus dem Nichts

Hauptsächlich wird bei der Diskussion über die Homöopathie angezweifelt, daß homöopathische Arzneimittel eine Wirkung haben. Tatsächlich werden hierbei immer wieder zwei unterschiedliche Punkte in der Diskussion vermischt. Nämlich

  • die Wirkung von homöopathischen Arzneimitteln und
  • der Wirkmechanismus von homöopathischen Arzneimitteln in unserem Organismus.

Als "Beweis" für die angebliche Wirkungslosigkeit homöopathischer Arzneimittel wird meist das Argument angeführt, daß mit reinen Zuckerkügelchen, welche keine Wirkung haben sollen, behandelt wird. Zusätzlich wird oft der Placebo Effekt als eigentlicher Wirkmechanismus genannt.

 

Fakt ist daß die homöopathischen Arzneimittel bei der Herstellung unter anderem bis zu einer unglaublich großen Verdünnung verarbeitet werden. Was aber in der Diskussion vergessen wird ist, daß diese Verdünnung immer verbunden ist mit den zwei weiteren sehr wichtigen Verarbeitungsschritten

  • der Verreibung und
  • der Verschüttelung.

Erst über diese 3 Verarbeitungsschritte entstehen homöopathisch potenzierte Arzneimittel. Würden diese lediglich verdünnt, würde es sich tatsächlich nur um Verdünnungen handeln. Deshalb wird von Homöopathen vermutet, daß der Homöopathie ein energetischer und kein chemischer Wirkmechanismus zugrunde liegt. Dieser kann dann auch nicht über chemische sondern nur über physikalische Forschungen belegbar sein.

Faktencheck

Die vermeintliche von einer homöopathischen Behandlung ausgehende Gefahr wird gerne mit der angeblichen Wirkungslosigkeit der homöopathischen Arzneimittel begrün-det. Oft werden diese Argumente in einem Atemzug genannt und begründen sich angeblich gegenseitig.

 

Was denn nun?

Man sollte sich bei solchen Aussagen erst mal entscheiden was man sagen, mit was man argumentieren, bzw. was man damit erreichen will.

Denn die o.g. Aussage zeigt, wenn man diese als Gleichung betrachtet, schon das Problem auf:

  wirkungsloser Stoff = tödliche Gefahr ? ? ?

 

Handelt es sich nun bei homöopathischen Arzneimitteln um

  • wirkungslose Kügelchen (somit kann keine Gefahr davon ausgehen) oder
  • gefährliche Kügelchen (somit hätten diese also doch eine Wirkung).

Schlussfolgerung


Somit ergeben sich folgende Feststellungen/Überlegungen.

Wenn Gobuli wirkungslos wären:

  • Würde sich diese Behandlungsmethode dann wirklich über 200  Jahre in vielen Ländern (z.B. Deutschland, Schweiz, Österreich, England, Frankreich, Indien, Amerika, Canada)  halten?
  • Würden die Patienten wirklich weiter hingehen?
  • Warum würde dann ein nicht unerheblicher Teil an Studien ein positives Ergebnis zeigen? (1)

Und da viele Patienten weltweit diese Behandlung aus eigener Tasche bezahlen müßen würde man doch eher schlußfolgern, daß sie einen Nutzen davon haben.

 

Ein kleines Schmankerl noch am Rande:

  • Auf deutschen Reitturnieren sind homöopathische Arzneimittel bis einschließlich der Potenz D6 für Pferde verboten. Diese fallen unter den Doping-Index und dürfen bis 48 Stunden vor Start nicht verabreicht werden. (2)

Wenn Globuli eine Gefahr darstellen sollten (somit eine Wirkung haben):

Hahnemann war seiner Zeit schon weit voraus. Deshalb begann er, nachdem er das homöopathische Wirkprinzip entdeckte (was nicht auf der Einnahme von potenzierten Arzneimitteln sondern auf dem Ähnlichkeitsgesetz beruht), Ausgangssubstanzen, welche bei der Einnahme gesundheitsgefährdend sind (z.B. Quecksilber, Arsen) so weit zu verdünnen, daß diese keine gefährdende Wirkung mehr hatten.

Somit sind homöopathische Arzneimittel

  • ungefährlich.

Zur Herstellung werden alle Ausgangssubstanzen, darunter auch die gesundheitsgefährdenden, verrieben, verdünnt und verschüttelt. Die Verdünnung gewährleistet die Beseitigung einer Gefahr, welche von gesundheitsgefährdenden Stoffen ausgeht. Deshalb werden bestimmte Stoffe auch erst ab einer bestimmten Potenz verschrieben, bzw. von Herstellern abgegeben.


 

Bei weiteren Fragen bzw. bei Interesse über Fakten zu homöopathischen Arzneimitteln hier ein externer Link zur Homepage der

AEHA (Anwenderbündnis zum Erhalt homöopathischer Arzneimittel)

Studien ja gerne, aber bitte sinnvolle

Diese Überlegungen, bzw. die daraus zu folgernden Feststellungen wären der erste Schritt um eine wirklich wissenschaftliche Herangehensweise an die Frage der Wirksamkeit der Homöopathie durchzuführen. Denn jeder klassisch praktizierende Homöopath interessiert sich genauso brennend dafür herauszufinden und festzustellen welche Abläufe genau hinter der Behandlungsmethode Homöopathie stehen. Man kennt die homöopathischen Mittel und ihre Symptome, man weiß um die richtigen Fragen bei der Anamnese, man weiß um den Behand-lungsverlauf, aber trotzdem wäre es natürlich spannend zu erfahren wie genau sich die Abläufe im Organismus im Einzelnen darstellen.

Deshalb wären eine objektive und unvoreingenommene Suche der tatsächlichen Wirkmechanismen hinter den homöopathischen Arzneimitteln und die Förderung dieser Studien sehr sinnvoll und hilfreich.

Quelle:

(1) The Research Evidence Base for Homeopathy, Systematic reviews of randomised controlled trials (RCTs) of homeopathy, www.facultyofhomeopathy.org/research/ (Zugriff am 12.03.17)

(2) Doping-Richtlinien der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN)


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